Das lange Warten ist vorbei! Die Fruchtblase ist geplatzt. Melanie ruft nach Frank am 22.02.2011 um 3:00 Uhr früh, als sie wieder einen ihrer Ausflüge ins Bad macht. Das tat sie die letzten Tage alle 10 Minuten, denn die Kleine springt immer öfter auf Mama Melli's Blase rum. Wir rufen im Krankenhaus an und werden aufgefordert vorbeizukommen, um überprüfen zu lassen, ob die Fruchtblase (bag of waters) wirklich hin ist. Wir packen alles zusammen und sind um 5 Uhr im Krankenhaus. Eigentlich keine schlechte Zeit, denn es ist kaum Verkehr und der angekündigte Schneefall ist noch nicht zu sehen.
Melanie darf gleich in ein enges Minikleid springen. Sie fragt sich wie der riesige Bierbauch da reinpassen soll.
Kurz nach 5 Uhr bestätigt die Krankenschwester das die Fruchtblase geplatzt ist und erläutert, dass das daran liegen könnte, dass Melanie schwanger sei.
Ein Monitor zeigt uns ab jetzt Melanies und Babys Herzfrequenz und die Kontraktionen des Uterus. Die Schwester meint gleich, dass die Kontraktionen zu jämmerlich sind und dass das noch nicht für eine Geburt ausreicht.
Trotzdem behauptet die Schwester Cherrie das Melanie heute Mama wird. Wir freuen uns, merken aber jetzt schon, dass es keine gute Idee war die Nacht zuvor bis 11 Uhr Filme geguckt zu haben. Nur vier Stunden Schlaf. Na mal sehen wie das weitergeht.
Wir ziehen in das Geburtszimmer ein. Dritte Etage, Zimmernummer 3235. Das Zimmer ist schöner und größer als dass, was wir zur Krankenhaustour gesehen haben. Es liegt gleich direkt gegenüber der Küche.
Melanie wird voll versorgt, hat wie im Hotel eine Karte mit verschiedenen Gerichten zur Auswahl und braucht nur anzurufen, wenn sie etwas essen möchte. Frank bekommt nix und darf nur zusehen.
Melanie darf eine Glückssalztüte, mit der die Staatsbürgerschaft des Kindes festgelegt wird, öffnen: Melanie zieht die USA. Unser Kind wird also Amerikanerin.
Seit 7 Uhr haben wir eine neue Schwester, Heather, welche auch gerade schwanger ist. Sie ist ganz nett und hilfsbereit, wie überhaupt alle hier im Tuality Hospital. Das Krankenhaus war eine gute Wahl.
Die Schwester ist sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern kann. Die Wehen kommen jetzt alle 2-3 Minuten.
Die Wehen werden unerträglich. Ein Versuch im Jacuzzi zu entspannen hilft auch nicht wirklich weiter. Der Schmerz verlagert sich immer weiter Richtung Melanies angeschlagenen Rücken. Melanie muss sich enttäuscht den Holzhammer geben lassen, weil die Wehen nun jede Minute kommen und doch kein richtiger Fortschritt zu sehen ist. Der Anestesist hat eine Piratenkappe auf, auf der mehrfach das Wort "Pain" durchgestrichen aufgedruckt ist.
Dr. Andrews schaut immer wieder mal vorbei und ist sich sicher, dass die Kleine gleich kommt und kündigt an gegen 19 Uhr wieder da zu sein um zu sehen ob er dann helfen kann.
Auch Dr. Andrews ist sichtbar stolz dass es geschafft ist. Er freut sich, dass unsere Tochter doch noch heute auf die Welt gekommen ist und damit einen tollen 11. Geburtstag haben wird. Zoey ist nicht sehr begeistert.
Zoey wird gemessen und gewogen: 3550g und 48cm. Der Healthlevel wird auf 8 bei der Geburt, und 9 bei der zweiten Messung festgelegt.
Die Krankenschwester hat noch nie ein Baby mit solchen großen Füßen und Zehen gesehen und fragt, ob sie sich davon einen Abdruck machen darf.
Nach der Quälerei möchte Zoey eigentlich gleich wieder in Mama's Bauch zurück. Es gab einen Vitamin K shot und die Desinfektionscreme für die Augen.
Wir nutzen die Zeit um uns auf die Schreibweise ihres Zweitnames zu einigen. Eigentlich brauchen wir ja keinen, aber da Zoey in Amerika zur Welt kommt, soll sie auch den für Amerika typischen Zweitnamen bekommen.
Am Donnerstag, den 24.02.2011 dürfen wir das Krankenhaus verlassen. Zoey hat inzwischen noch einige Bluttests und einen Hörtest überstanden. Alles in Ordnung. Auch Mama geht es gut!
Zuhause beginnt für uns das Zoey-Fütter-Programm. Ausschlafen gibts ab jetzt nur noch für unsere Tochter.
Die Kleine Maus ist gut gelungen, war ja auch lange im Ofen. Alle Krankenschwestern und Ärzte waren sich einig, dass sie noch nie ein Baby mit so schönen langen Wimpern gesehen haben.
Wir sind froh alles gut Überstanden zu haben und das es Zoey gut geht. Wir hätten nie gedacht hier in den USA unser erstes Kind zu bekommen. Nun ist sie da und ihr Geburtsort wird uns für immer an die Zeit in Oregon erinnern.
hier noch mehr Bilder von Zoey's Ankunft: